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Being Senior in Japan: Der Rang in einem japanischen Dojo

Claus-Dieter fand einen Bericht, in dem Peter Boylan seine direkte Erfahrung mit der Rolle der hochrangigsten Schüler in einem traditionellen japanischen Dojo beschreibt. Kurz zusammengefasst lebt so ein Dojo durch die Erfahrung, die die erfahrenen Schüler mit den weniger erfahrenen teilen und ebenso durch ihre Übernahme von Verantwortung für das Dojo. Damit ergeben sich für den Meister und die Schüler natürlich auch ganz andere Rollen als wir sie gewohnt sind.
Mit Blick auf manche Lehrgänge und auch sonst zum Nachdenken - hier findet Ihr den Artikel:Being Senior in Japan (Peter Boylan)

Jubiläumslehrgang „50 Jahre Aikido im BJC“ mit Frank Zimmermann (5. Dan)

„Klassisches Aikido in verschiedenen Distanzen – Anwendungen im modernen Mit- und Gegeneinander“- mit diesem Titel kündigte Frank Zimmermann seinen dynamischen und herausfordernden Lehrgang hier in Braunschweig an.
Der für uns Aikidoka neue Punkt kam gleich am Anfang. Frank demonstrierte die 5 wichtigen Distanzen, nämlich:
-die Trittdistanz
-die Schlagdistanz
-die Ellenbogendistanz
-die Clinch- oder Wurfdistanz
-gar keine Distanz: Den Bodenkampf
Von da ab begannen wir eine Tour durch Angriffe und Techniken in diesen unterschiedlichen Entfernungen bis hin zur Erkenntnis, dass unser klassisches Aikido im wesentlichen in den Zwischendistanzen, etwa in dem Bereich zwischen Schlag- und Ellenbogenabstand stattfindet. Praktisch begannen wir wie im Foto zu sehen mit der Abwehr eines Trittes und kamen dann schnell zu Mehrfachangriffen, die den Verteidiger in einem Fluß von der Trittabwehr bis zu einer einfachen Bodentechnik führten. Hier stellte Frank auch das erste Mal den Bezug zum modernen "Mit- und Gegeneinander" her - mit dem sanften Hinweis, dass der typische Angreifer eher nicht nach dem ersten Tritt auf die ruhige Durchführung einer Gegentechnik warten würde...
Am 2. Tag entwickelte Frank mit uns die Durchführung von Techniken ausgehend von kontinuierlichen Bewegungsmustern - auch bekannt als "Loop Drills". In enger Distanz wechselten darin beständig die Rollen zwischen Angreifer und Verteidiger bis der Fluß dann durch die Einleitung und Ausführung einer Technik beendet wurde. Da wir gleich zu Beginn bereits spielerisch das "kampfbereite Aufstehen" geübt hatten, kam so je nach persönlicher Fähigkeit ein zügiger und auch körperlich fordernder Rhythmus zu Stande. Und wie reagieren Aikidoka auf diese ungewohnten Übungsformen? Sichtbar waren Spaß an der Bewegung und neben Konzentration auch sehr viel Lächeln. Großen Anteil hatte daran natürlich Franks lebhafter und origineller Lehrstil mit seinem kongenialen Uke, dem Herren Lars. Beide gingen auch während der Übungsphasen aktiv und gut gelaunt auf uns alle zu und lösten so manchen Knoten im Hirn der über 30 Teilnehmer auf.
Keiner von uns wird das Beiprogramm des Sonntagvormittags vergessen: vor dem Fenster zogen die Karnevalswagen des "Schoduvel" auf - diesen Aufmerksamskeitwettbewerb entschied Frank aber jedesmal wieder souverän für sich.